Mit den Shorts hat YouTube gegenüber TikTok und Instagram Boden gut gemacht. Wie die Strategie der wichtigsten Online-Videoplattform aussehen könnte und was das für Marken bedeutet, darüber hat Moritz Meyer, Director Broadcast von HitchOn im FAZ-Podcast für Deutschland gesprochen.
YouTube erreicht GenZ
Insbesondere in der für Werbekunden wichtigen Gen Z ist YouTube wieder beliebter geworden. Vor der Einführung der Kurzvideos wirkte YouTube auf einmal behäbig und altbacken. Als die 60-sekündigen Hochkantvideos dann gestartet wurden, schien es, als würde man einfach nur TikTok kopieren. „Der Spirit, den YouTube am Anfang mal hatte, ist der Plattform verloren gegangen, weil sie sich immer mehr darauf fokussiert hat, mit dem Fernsehen zu konkurrieren“, sagt Moritz Meyer im FAZ-Podcast für Deutschland.
Shorts meets Longform
Inzwischen aber sind Shorts für viele Creator ein essenzieller Bestandteil ihrer Kanalstrategie geworden. Kein anderes YouTube-Feature bringt Kanälen so schnell neue Abonnenten. Davon profitieren dann auch die Langformate. Mit dieser Verbindung von Short- und Longform will sich Googles Videoplattform nun von der Konkurrenz absetzen, meint Moritz Meyer im Gespräch mit Angelika Fey, Moderatorin des FAZ-Podcast für Deutschland. Das Wertversprechen: Auf keiner anderen Plattform finden die Nutzer Inhalte für alle Geräte und für jede Lebenssituation.
YouTube vs. Netflix
Nicht nur die Vormachtstellung von TikTok im Bereich der Kurzvideos soll so gebrochen werden. Youtube hat auch Streamingplattformen wie Prime Video oder Netflix im Blick. Schon bald wird es in Deutschland möglich sein, Streamingservices wie Paramount Plus oder ARD Plus kostenpflichtig über YouTube zu beziehen. In der Theorie bedeutet das: „Egal, was das Publikum sehen möchte, ein 30-sekündiges Short auf dem Smartphone oder einen Film auf dem Smart-TV, es gibt alles auf YouTube“, erklärt Moritz Meyer im FAZ-Podcast für Deutschland.
Markenstrategie ist wichtig
Das macht YouTube auch für Marken weiter zu einer interessanten Plattform. Zwei Dinge dürfe man aber nicht unterschätzen, sagt Moritz Meyer im FAZ-Podcast: „Der Production Value muss stimmen. Nur, weil es im Internet ausgestrahlt wird, ist es nicht weniger aufwändig. Und es reicht nicht, einen einzigen Kanal für alle Inhalte einer Marke zu haben. Es braucht eine Strategie, die genau auf die Zielgruppe abgestimmt ist.“